Geschäftsvorfall: Materialeinkauf in bar

Unternehmen benötigen Materialien zur Produktion. Werden diese eingekauft, so steigt (bis zum endgültigen Verbrauch) der Lagerbestand des Unternehmens eben an diesen Materialien. Gleichzeitig sinkt der Kassenbestand, aus dem heraus der Einkauf bar bezahlt wurde. Der Materialeinkauf ist daher ein Standard in den meisten Unternehmen.

Bilanzwirkung eines Materialeinkaufs in bar

Weil Materialien selten länger als ein Jahr im Unternehmen verbleiben, gehören sie zum Umlaufvermögen, für die Kasse gilt das gleiche. Hier verändern sich also zwei Positionen des Umlaufvermögens (UV): Das Konto Materiallager steigt, und das Konto Kasse sinkt. Entsprechend erhöht sich das Umlaufvermögen (Materiallager) auf seiner linken Seite im Soll und es sinkt als Umlaufvermögen (Kasse) im Haben.

Es handelt sich um einen Aktivtausch, weil ein Konto der Aktivseite steigt und ein anderes sinkt. Die Bilanzsumme bleibt beim Materialeinkauf gegen Barzahlung unverändert. Ein Passivkonto ist nicht berührt, weil sowohl Materiallager als auch Kasse Konten der Aktivseite sind. Das Anlagevermögen (AV), Eigenkapital (EK) und Fremdkapital (FK) bleiben unberührt.

Erfolgswirkung eines Materialeinkaufs in bar

Dieser Materialeinkauf ist erfolgsneutral, eine Aufwandswirkung entsteht nicht, weil zwar Geld abgeflossen ist, entsprechend aber Material dem Lager zugebucht wurde – beide Wirkungen neutralisieren sich. Erst später, wenn das Material verbraucht wird, entsteht dadurch ein Aufwand. Aber das ist dann ein neuer Buchungssatz.

Liquiditätswirkung eines Materialeinkaufs in bar

Das Unternehmen verliert Geld, die Liquiditätswirkung ist somit negativ, obwohl der Gewinn damit nicht geschmälert wird. (Hinweis: Alternativ werden Materialeinkäufe oft direkt in den Aufwand gebucht. Aber diese zweite Variante der Materialeinkaufsbuchung behandeln wir an späterer Stelle).

Dieser Blogbeitrag basiert auf dem von HPRühl® entwickelten Begriff „kaufmännischer Charakter von Geschäftsvorfällen“ im Rechnungswesen.


Kaufmännischer Charakter eines Materialeinkaufs in bar:
„Umlaufvermögen (Materiallager) an Umlaufvermögen (Kasse)“, Aktivtausch mit Liquiditäts-, aber ohne Erfolgswirkung.


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